31 Jul, 2017

Pagodenstar

Pagodenstar

Familie:  Sturnidae
Wissenschaftlich: 
Sturnia pagodarum (syn.: Sturnus pagodarum)

Es gibt keine bekannte Subspezies (monotypisch)

Englisch:       Brahminy Starling
Französisch:
Étourneau des pagodes
Niederländisch
:  Pagodespreeuw

    Foto: W. Lantermann (2018)

Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet des Pagodenstar erstreckt sich über Sri Lanka, fast ganz Indien, Nepal und das östliche Pakistan. Im Himalayagebiet findet man ihn noch bis zu einer Höhe von 2500m.

Beschreibung
Der Pagodenstar hat eine auffallend lange Haube, die platt über den Kopf getragen wird. Nur in Erregung, bei der Balz und beim Gesang wird sie aufgerichtet.
Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt. Die Länge der Haube ist kein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Auch die Grundfarbe des Gefieders kann variieren, vom hellen Rotbraun bis dunklen Rotbraun, auch dies ist kein Unterscheidungsmerkmal. Größe ca. 20 – 21 cm.
Details siehe Foto.

Lebensweise in der Natur
Der Pagodenstar lebt überwiegend in kultur- und landwirtschaftlich genutzten Gebieten. Auch in Gärten, Parks und in Dörfern wird er angetroffen. Man kann seine Lebensweise mit unserem heimische Star (Sturnus vulgaris) vergleichen. Während der Brutzeit leben sie paarweise und suchen vor allem auf den Boden nach Nahrung. Außerhalb der Brutzeit ziehen sie in kleinen Trupps (6 bis 12 Vögel) umher. Die Nahrung besteht aus Insekten, Beeren und Früchten. Die Jungen werden hauptsächlich mit Insekten gefüttert.

Haltung, Unterbringung, Futter
Der Pagodenstar sollte in einer bepflanzten Außenvoliere mit angschlossenem frostfreien Schutzhaus untergebracht werden. Vergesellschaftung mit anderen gleich großen Arten außerhalb der Brutzeit ist möglich. Als Futter reiche ich jede Art von Obst, auch Gemüse, Tomaten, Paprika, Gurken, eine Fertigmischung für Insektenfresser, angefeuchtet mit Hüttenkäse (Körniger Speisequark) und einigen Mehlwürmern. Dreimal die Woche wird dem Futter ein Mutivitaminpräparat beigegeben.
Das Obst/Gemüse schneide ich klein, so hat man den besten Überblick darüber, was angenommen wird. Leckerbissen sind auch eingeweichte Rosinen und Minifeigen.

Zucht
Während der Brutperiode sind die Pagodenstare allein in der Voliere unterzubringen. Sie können dann sehr aggressiv gegen Mitbewohner werden. Kleinere Vögel werden die Attacken nicht lebend überstehen.
Hat man ein harmonisierendes Paar, kann man mit mehreren Bruten rechnen.
Gebrütet wird in Nistkästen, Größe ca. 22 x 22 x 30 cm (LxBxH), Einflugloch 7-8 cm.
Nistmaterial: Stroh, Heu, Blätter, Federn.
Das Gelege besteht aus 4 bis 5 Eiern, Brutzeit 14 Tage. Beide Vögel brüten, aber überwiegend das Weibchen. Nestlingszeit 15 bis 16 Tage. Beringung nach 5 bis 7 Tagen mit 4,5mm Ringen. Folgt eine zweite Brut, müssen die Jungen der Erstbrut aus der Voliere entfernt werden. Selbstständig sind die Jungen ca. 14 Tage nach dem Ausfliegen.
Für die Aufzucht der Jungen wird jede Menge an Lebendfutter gebraucht. Mehlwürmer, Pinkys, Heimchen, Grashüpfer, auch Asseln oder andere Insekten die man im Garten unter Steinen oder feuchten Holz findet, kann man anbieten. Sehr nützlich ist in dieser Zeit auch die Verwendung einer Insektenfalle. In kleinen Mengen kann man auch Regenwürmer füttern.

Text und Beitragsfoto veröffentlicht von Gerhard Ritters (2000).